Das vorliegende Quartett für 4 Flöten in G-Dur von François Devienne (1759-1803) ist erstmals in Paris bei Aulagnier, wahrscheinlich noch zu Lebzeiten des Komponisten um 1800 erschienen. Dieser Neuausgabe liegt dieser Erstdruck zugrunde. Besser bekannt sein dürfte diese wunderschöne Musik als das erste und wahrscheinlich bekannteste der 6 Flötentrios op. 19 (Edition Kossack 95100 und 95101), die in verschiedenen zeitgenössischen Ausgaben überliefert sind. Schwierig zu sagen, ob das Quartett oder das Trio das eigentliche Original ist.
In jedem Fall haben wir es hier mit einem echten Quartett zu tun, das aus vier selbständigen Stimmen besteht. Die einzelnen Stimmen sind nicht mit den entsprechenden Stimmen des Trios im Detail identisch, die 4. Stimme, die idealerweise mit einer Flöte mit H-Fuß zu besetzen ist, geht originelle eigene Wege und ist nicht eine bloße Füllstimme auf Grundlage der Harmonik, um eine 4. Stimme zu integrieren. In der 1. Stimme des Erstdrucks fehlt im ersten Satz ein Takt, der dann an der entsprechenden Stelle aus der Triofassung übernommen wurde. Die Artikulation wurde wie üblich in Übereinstimmung gebracht und dient als Vorschlag.
Aus der klassischen Epoche ist dieses Quartett von Devienne sicher eines der allerschönsten und jedem Flötenquartett wärmstens zu empfehlen.