Das Orchester des 1812 in Leipzig gedruckten
Konzerts e-moll op. 63 ist im Vergleich zum
Konzert op. 53, zusätzlich zur doppelten Besetzung von Oboen, Fagotten und Hörnern, mit zwei Trompeten und Pauken verstärkt. Schneider stellt hier seine Fähigkeiten unter Beweis, ein Konzert zu orchestrieren und die Bläser wirkungsvoll einzusetzen. Der ausgedehnte, fast zwanzig Minuten dauernde erste Satz
Allegro maestoso steht in einer etwas freier gestalteten Konzertsatzform. Nach der dramatischen Orchesterexposition mit einem abrupt kontrastierenden elegischen Wechsel in die Überleitung zum Seitensatz, werden die Motive von der Flöte fantasievoll variiert, neue Themen eingeführt und virtuos präsentiert. Schneider versteht es hervorragend, dramatische und elegische Elemente kontrastreich zu verbinden. Das Thema im
Adagio ist von beseelter Schönheit, die dem Wesen der Flöte vollkommen entspricht. Die sanfte Begleitung wird nur durch gelegentliche kontrastierende Einwürfe des Orchesters unterbrochen, ehe es wieder an die Flöte abgibt, die das Thema variiert und schließlich vom Orchester mit einem letzten Einwurf auf die Dominante geführt wird, bevor es
attacca in den letzten Satz übergeht. Formal haben wir auch hier ein Rondo, die am häufigsten verwendete Form, im Schlusssatz des Instrumentalkonzerts.